Wacht und betet! Mahnt uns Jesus,
doch wir hören schon nicht mehr,
sind zurück von später Feier,
und die Augen bleiern schwer.
Einer nur hat keine Ruhe,
weil er Jesus fangen muβ:
trifft er uns nicht bei ihm betend,
trifft er ihn mit seinem Kuβ.
Wacht und betet! Mahnt uns Jesus,
Geist ist willig, Fleisch ist schwach.
Ist vielleicht in dunkler Ferne
eine Mutter betend wach?
Und indes der Vollmond gipfelt,
zählt ihr Herz die Stunden ab,
hört schon Hahnschrei, Hämmern, Würfeln,
Steines Rollen vor dem Grab.
Wacht und betet! Mahnt uns Jesus,
einer doch im Himmel wacht,
der sich Jesu Herzensjammer
väterlich zu eigen macht.
Betet niemand bei dem Sohne,
wird es auch beim Vater stumm,
und er wirft sich vor dem Throne,
Jesus vor dem Felsen um.
Wacht und betet! Mahnt uns Jesus,
reibe dir die Augen klar!
Nicht Johannes, Petrus, Judas,
komm als Kind an den Altar!
Nimm den Kelch, in den als Wein du
deine ganze Liebe füllst;
sei ein Engel, stärk die Brüder,
wenn du Jesus stärken willst!